Neben der Darstellung des Buches in Wort und Bild gewähren, die hier gezeigten Beiträge realistische Einblicke in das aktuelle Fechtgeschehen.
Es sind Ausschnitte aus der Übungsarbeit, die ein Stück weit- allerdings nur für Berlin und Umgebung- als repräsentativ angesehen werden können.
Einer der abgebildeten Aktiven kommt vom Korb, hat sich schnell auf die neue Grifftechnik einstellen können, und schlägt variantenreich, kann aber diese Hiebe nicht ausreichend durchsetzen. Das ‚Vor los!‘ war damals sein Problem.
Die Fechter, die hier in Aktion sind, sind von unserem Fechtlehrer geschult worden. Es kam aber auch zu förderlichen Einflüssen über die Paukarbeit mit älteren Corpsbrüdern.
Der Autor hat in sich in den letzten Jahren 1x pro Woche darum bemüht, die jungen Aktiven über methodische Hilfen zur Verbesserung ihrer Hiebtechnik zu führen. Dies konnte unterschiedlich umgesetzt werden. Es ist eben festzuhalten, dass über das Bemühen hinaus, die körperliche Präsenz zwar guten Einfluss auf den Fechterfolg nehmen kann, für ein gutes Bestehen der Mensur ist aber auch mentale Stärke gefragt.
Es möge mir verziehen werden, wenn ich kritisch anmerke, dass die vielstündige, mehrere Semester lange Übungsarbeit nicht immer ein befriedigendes Bild auf dem Mensurboden vermitteln kann. Zu den Hohen Partien wird aus meiner Sicht manchmal zu früh gestellt, die Tiefen Partien lassen insgesamt doch Wünsche für ein technisch anspruchsvolleres Niveau offen.
Der mensurerfahrene Angehörige einer ‚Schlagenden Verbindung‘ brauchte eigentlich keine Erläuterungen zu den folgenden Fotos und Kurzvideos. Bei den Besprechungen der Mensuren kommt es aber durchaus vor, dass ein Fehler nicht erkannt wurde oder etwas gesehen wurde was eigentlich nicht den Tatsachen entsprach. Dies ist deshalb verständlich, weil die Mensurabläufe sich manchmal rasant vollziehen. Nicht umsonst habe ich einige ‚Slow motions‘ eingebaut, und auch die sind nicht immer klar zu ‚lesen‘!
Wir setzen die ‚Videoclips‘ hin und wieder als Korrekturhilfe nach fehlerhaftem Hiebverlauf ein. In die Besprechung werden auch die anderen auf dem Paukboden befindlichen Aktiven einbezogen. Aus der gegenseitigen Beobachtung lassen sich förderliche Effekte für das eigene Tun/Lernen ableiten.
Sie wissen mit mir, dass sich manch Mensurgeschehen unkalkulierbar entwickelt,.Hier aber sollten die erlernten technischen+Fertigkeiten dabei helfen können, die Trefferrisiken möglichst klein zu halten.
Die folgenden Fotos und Videos zeigen einen kleinen Ausschnitt von unseren Paukböden. Sie sind nicht systematisch geordnet.
Gute Bügelstellung in der Verhängten. Hoher körpernaher Schlagansatz. Kurzes Abdrehen, das sogar noch tiefer führen könnte. gutes Zurückfinden in die Verhängte.
Übung für den Durchzieher Aufwärtsumkreisen des Phantoms in Rechtsdrehung. In der Kombi könnte er an 3.Stelle stehen.(Q/AQ/Zieher/AQ).
R Seine Hiebe werden jetzt noch mehr nach vorn geschoben. Der Fechtstil erinnert ein Stück weit an das Schwingen eines Lassos. Eine ‚Überstürzte/schnell angezogener Hieb bleibt wirkungslos. Folge von Primen!
Es ist auf gleichbleibende Höhe beim möglichst blitzschnellen Wechsel auf die Terzseite zu achten. In der Folge lässt sich eine weitere Außenquart anschließen, die den Gang beenden könnte.
Beide Fechter drehen ab, kommen aber durch Doppelhiebe wieder ins Wechseltempo .L legt sich etwas zu weit aus der Mensur, hat aber die bessere Höhe. R seine mittellagigen Hiebe werden früh und hoch abgefangen . Er wedelt, Hand in der Kipplage. Keine gute Höhe .Er schiebt /dreht den Schlag in den GP.
L ist völlig ungefährdet wegen der nach links verschobenen tiefen Trefferlage seines GP. Dessen Hiebhand reicht bis zur Mitte der Mensur.
Es wird – entgegen heutiger Gewohnheit- eindrucksvoll schnell gefochten. Doppelhiebe und Kombinationen werden aneinander gereiht. An Stelle des klassischen Abdrehens werden die Hiebe eher hoch abgeblockt. Wir sehen Folgen von AQs, Primhieben und geschwippten Terzen, die als Doppelhieb aber incommentmäßig wären. Die Auschlagposition ist bei den beteiligten Fechtern mit einer Ausnahme hoch und nah. (Schwippen). Es fehlt ein Stück an hiebtechnischer Präzision. Erstaunlich, dass es hier zu relativ wenigen Treffern kommt. Insgesamt ein engagiertes Auftreten der Corpsbrüder.
Beide Paukanten schlagen parallel die Kombi Q/AQ. Das Vorsetzen ist ausreichend, das Aufeinandertreffen der Klingen so hoch, dass sie ungefährdet sind. Einer der Fechter könnte mit dem Herauslösen auf Terz zum Treffer kommen.
Slow motion- Kombi:
Quart/Abdrehen/Quart/Durchzieher/Hacke. Aus dem Zieher heraus wird die Klinge auf verlängetem Schwungweg starkbeschleunigt und hoch gesetzt. Hier darf einmal von hinten aufgezogen werden. Der Knall des geschwippt aufsetzenden Hiebes spricht für sich.
Slow motion: L Hieb nach Q-ansatz in die Gerneralterz. Aus dem folgenden A-Tempo-Kontakt zieht er schnell eine AQ , die R nicht abfangen kann. R bleibt während des Ganges bei Q‘
R schlägt druckvoll und findet Deckungslücken auf Terz und nach einem A-Tempo-Kontakt auf AQ (Zieher).
Das erhöhte, vorgestellte Phantom zwingt dazu ,das hintere Phantom mit versetztem Hiebarm anzuvisieren. Dabei soll der Hieb hoch geschwippt werden., um dann mit der ganzen Schwäche der Klinge aufzusetzen.
Beide Fechter drehen ab, gleichen dies aber durch Kombis aus. L legt sich zur weit aus der Mensur. Seine mittellagigen Hiebe können abgefangen werden. R wedelt ohne abzu-drehen. Der Speer pendelt wiederholt zu weit nach vorn(Spickergefahr). Bei recht geringer Schlaghöhe werden die Hiebe mehr in den GP hineingedreht/geschoben.
Der Durchzieher kann beim Hiebaustausch die Terzlage erreichen lassen. Mit geringem Vorrücken während des Kreisens ohne das Phantom zu berühren kann der Fechter die Dehnfähigkeit des Handgelenks weiter zu erhöhen versuchen.